Arthur Schopenhauer *1788 †1860

Schopenhauer war einer der ersten deutschsprachigen Philosophen, der die Überzeugung vertrat, das der Welt ein unvernünftiges Prinzip zugrunde liegt. Seine Lehren umfassten gleichermaßen die der Ethik, Metaphysik und der Ästhetik. Anregungen bezog er aus der Ideenlehre Platons und den Lehren östlicher Philosophen. Er sah sich selbst als ein Nachfolger von Immanuel Kant. Die Lehren Immanuel Kants bildeten eine Grundlage seiner eigenen Lehren.

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Zitate Arthur Schopenhauer
  • All unser Übel kommt daher, daß wir nicht allein sein können.

  • Alle Formen nimmt die Geistlosigkeit an, um sich dahinter zu verstecken: sie verhüllt sich in Schwulst, in Bombast, in den Ton der Überlegenheit und Vornehmigkeit und in hundert anderen Formen.

  • Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.

  • Aller Eigensinn beruht darauf, daß der Wille sich an die Stelle der Erkenntnis gedrängt hat.

  • Auch das Zufälligste ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges.

  • Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit; bei großen Talenten ist sie Heuchelei.

  • Beklagte man ehemals die Schuld der Welt, so sieht man jetzt mit Grausen auf die Schulden der Welt.

  • Das Geld gleicht dem Seewasser. Je mehr davon getrunken wird, desto durstiger wird man.

  • Das Leben kann als ein Traum angesehen werden und der Tod als Erwachen.

  • Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.

  • Das Neue ist selten das Gute, weil das Gute nur kurze Zeit das Neue ist.

  • Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen.

  • Das Publikum ist so einfältig, lieber das Neue als das Gute zu lesen.

  • Daß die niedrigste aller Tätigkeiten die arithmetische ist, wird dadurch belegt, daß sie die einzige ist, die auch durch eine Maschine ausgeführt werden kann. Nun läuft aber alle analysis finitorum et infinitorum im Grunde doch auf Rechnerei zurück. Danach bemesse man den mathematischen Tiefsinn.

  • Daß uns der Anblick der Tiere so ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, daß es uns freut, unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehn.

  • Der schlimmste Missbrauch ist der Missbrauch des Besten.

  • Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.

  • Der Heiterkeit sollen wir, wann immer sie sich einstellt, Tür und Tor öffnen, denn sie kommt nie zur unrechten Zeit.

  • Der einzige Mann, der wirklich nicht ohne Frauen leben kann, ist der Frauenarzt.

  • Für die Eitelkeit ist selbst die Pfütze ein wohlgefälliger Spiegel.

  • Ethik kann so wenig zur Tugend verhelfen, als eine vollständigt Ästhetik lehren kann, Kunstwerke hervorzubringen.

  • Es ist nicht genug, daß man verstehe, der Natur Daumenschrauben anzulegen; man muß auch verstehen können, wenn sie aussagt.

  • Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, dass die Tiere in der Hauptsache und im wesentlichen dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen. Es ist an der Zeit, dass das ewige Wesen, welches in uns, auch in allen Tieren lebt, als solches erkannt, geschont und geachtet wird.

  • Einsamkeit ist das Los aller hervorragenden Geister.

  • Eine schwere Aufgabe ist freilich die Höflichkeit insofern, als sie verlangt, daß wir allen Leute die größte Achtung bezeugen, während die allermeisten keine verdienen.

  • Ein neuer Gedanke wird zuerst verlacht, dann bekämpft, bis er nach längerer Zeit als selbstverständlich gilt.

  • Ein guter Vorrat an Resignation ist überaus wichtig als Wegzehrung für die Lebensreise.

  • Ein geistreicher Mensch hat, in gänzlicher Einsamkeit an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung.

  • Durch viele Zitate vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit, vermindert den auf Originalität, und was ist Gelehrsamkeit gegen Originalität? Man soll Zitate also nur gebrauchen, wo man fremder Autorität wirklich bedarf.

  • Düsterer Pessimismus? Das Gegenteil anzunehmen wäre ruchloser Optimismus.

  • Die Wilden fressen einander, die Zahmen betrügen einander.

  • Die Perfektion der Mittel und die Verwirrung der Ziele, das scheint unsere Zeit zu charakterisieren.

  • Die Menschen sind wesentlich böse, wesentlich unglücklich, wesentlich dumm.

  • Die Geschichte ist eine Fortsetzung der Zoologie.

  • Die Freunde nennen sich aufrichtig, die Feinde sind es.

  • Die ersten vierzig Jahre unseres Lebens liefern den Text, die folgenden dreißig den Kommentar dazu.

  • Die eigene Erfahrung hat den Vorteil völliger Gewißheit.

  • Der Wechsel allein ist das Beständige.

  • Man wird in der Regel keinen Freund dadurch verlieren, daß man ihm ein Darlehen abschlägt, aber sehr leicht dadurch, daß man es ihm gibt.

  • Man muß denken wie die Wenigsten und reden wie die meisten.

  • Man lernt dann und wann etwas, aber man vergisst den ganzen Tag.

  • Man lasse den guten Gedanken nur den Plan frei: Sie werden kommen.

  • Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit.

  • Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.

  • Lesen heißt,mit einem fremden Kopf statt dem eigenen zu denken.

  • Kein Geld ist vorteilhafter angewandt als das, um welches wir uns haben prellen lassen; denn wir haben dafür unmittelbar Klugheit eingehandelt.

  • Jedes überflüssige Wort wirkt seinem Zweck gerade entgegen.

  • Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie und jedes Genie gewissermaßen ein Kind.

  • Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.

  • Jeden Abend sind wir um einen Tag ärmer.

  • Je mehr der Mensch des ganzen Ernstes fähig ist, desto herzlicher kann er lachen.

  • Ich weiß mir kein schöneres Gebet, als das, womit altindische Schauspiele schließen. Mögen alle lebenden Wesen von Schmerzen frei bleiben.

  • Ich glaube, wenn der Tod unsere Augen schließt, werden wir in einem Lichte stehen, in welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist.

  • Höflichkeit ist wie ein Luftkissen. Es mag zwar nichts drin sein, aber es mildert die Stöße des Lebens.

  • Höflichkeit ist Klugheit, folglich ist Unhöflichkeit Dummheit.

  • Glauben und Wissen verhalten sich wie die zwei Schalen einer Waage in dem Maße, als die eine steigt, sinkt die andere.

  • Ganz ehrlich meint ein jeder es am Ende doch nur mit sich selbst und höchstens noch mit seinem Kinde.

  • Für eine gelungene Rede gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.

  • Zum Denken sind wenige Menschen geneigt, obwohl alle zum Rechthaben.

  • Zwischen dem Genie und dem Wahnsinnigen ist die Ähnlichkeit, dass sie in einer andern Welt leben als der für alle vorhandenen.

  • Wir sollten stets eingedenk sein, dass der heutige Tag nur einmal kommt und nimmer wieder.

  • Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.

  • Wie man, auf einem Schiffe befindlich, sein Vorwärtskommen nur am Zurückweichen und demnach Kleinerwerden der Gegenstände auf dem Ufer bemerkt, so wird man sein Alt- und Älterwerden daran inne, daß Leute von immer höhern Jahren einem jung vorkommen.

  • Wer sich die Teufel mit Hörnern und die Narren mit Schellen vorstellt, wird stets ihre Beute.

  • Wer etwas Sagenswertes zu sagen hat, braucht es nicht in preziöse Ausdrücke, schwierige Phrasen und dunkle Anspielungen zu verhüllen. Er kann es einfach, deutlich und naiv aussprechen, und dabei sicher sein, dass es seine Wirkung nicht verfehlen wird.

  • Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kinder vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird von ihr was zu hoffen sein.

  • Was mit allein schwerfällt zu verlassen, ist meine eigene und die öffentliche Bibliothek. Ohne Bücher auf der Welt wäre ich längst verzweifelt.

  • Was die Leute gemeiniglich als Schicksal nennen, sind meistens nur ihre eigenen dummen Streiche.

  • Viele verlieren den Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.

  • Viel zuviel Wert auf die Meinung anderer zu legen ist ein allgemein herrschender Irrwahn.

  • Viel leichter ist Widerlegen als Beweisen, Umwerfen als Aufstellen.

  • Vergeben und vergessen heißt kostbare Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen.

  • Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.

  • Nichts ist schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, daß jeder sie verstehen muß.

  • Mitleid mit Tieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, dass man zuversichtlich behaupten darf, dass wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein.

  • Mein unerschütterliche Glaube an die Dummheit des Tieres Mensch hat mich nie enttäuscht und ist mir im Lauf des Lebens oft zustatten gekommen.

  • Alle wahre und reine Liebe ist Mitleid, und jede Liebe, die nicht Mitleid ist, ist Selbstsucht.

  • Alles Wollen entspringt aus Bedürfnis, also aus Mangel, also aus Leiden.

  • Alles, was irgend zur Welt gehört und gehören kann, ist unausweichbar mit diesem Bedingtsein durch das Subjekt behaftet und ist nur für das Subjekt da. Die Welt ist Vorstellung.

  • Daher beschweren, bei gesundem Gemüt, nun Taten das Gewissen, nicht Wünsche und Gedanken. Denn nur unsere Taten halten uns den Spiegel unseres Willens vor.

  • Was im Neuen Testament uns durch Schleier und Nebel sichtbar wird, tritt in den Werken der Mystiker ohne Hülle, in voller Klarheit und Deutlichkeit uns entgegen. Endlich auch könnte man das Neue Testament als die erste, die Mystiker als die zweite Weihe betrachten.

  • Wen daher das Leben, wie es ist, befriedigt, wer es auf alle Weise bejaht, der kann es mit Zuversicht als endlos betrachten und die Todesfurcht als eine Täuschung bannen.

  • Wenn man argwöhnt, daß einer lüge, stelle man sich gläubig. Dadurch wird er dreist, lügt stärker und ist entlarvt.

  • Zwang ist der unzertrennliche Gefährte jeder Gesellschaft.

  • Wir haben Träume. Ist nicht etwa das ganze Leben ein Traum?

  • Der Kluge ist der, welchen die scheinbare Stabilität nicht täuscht und der noch dazu die Richtung, welche der Wechsel zunächst nehmen wird, vorhersieht.

  • Der Quäler und der Gequälte sind eines. Jener irrt, indem er sich der Qual, dieser, indem er sich der Schuld nicht teilhaft glaubt.

  • Der Selbstmörder verneint bloß das Individuum, nicht die Spezies.

  • Der Tod ist ein Schlaf, in welchem die Individualität vergessen wird. Alles andere erwacht wieder oder vielmehr ist wach geblieben.

  • Der Tor läuft den Genüssen des Lebens nach und sieht sich betrogen.

  • Die Dogmen wechseln, und unser Wissen ist trüglich, aber die Natur irrt nicht. Ihr Gang ist sicher, und sie verbirgt ihn nicht. Jedes ist ganz in ihr, und sie ist ganz in jedem.

  • Die Gegenwart allein ist das, was immer da ist und unverrückbar feststeht.

  • Die Gegenwart allein ist wahr und wirklich: sie ist die real erfüllte Zeit, und ausschließlich in ihr liegt unser Dasein.

  • Friends and acquaintances are the surest passport to fortune.